Fünf Thesen zur Zukunft der Innovation in Deutschland und Europa

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Im Jahr 2030 entstehen Innovationen jenseits von FuE-Abteilungen. Innovationsprozesse sind durchgängig digitalisiert. Neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle kommen als integrierte Lösungen auf den Markt. Wissen ist frei verfügbar und steht allen offen – diejenigen haben einen Vorteil, die dieses Wissen nutzbringend anwenden können. Und Europa hat sich in Sachen Datenschutz und Datensouveränität eine weltweit führende Rolle erarbeitet.

Das ist die Vision, die der Fraunhofer-Verbund Innovationsforschung in seinem Impulspapier »Wandel verstehen, Zukunft gestalten – Impulse für die Zukunft der Innovation« skizziert hat. Darin stellen Experten der fünf Verbund-Institute – Fraunhofer IAO, IMW, INT, IRB und ISI – fünf Thesen zur Innovation im Jahr 2030 vor.

Was implizieren diese Voraussagen für das Jahr 2030 für den Innovationsstandort Deutschland und Europa? Oder anders gesagt: Was ist seitens Wirtschaft, Politik und Wissenschaft jetzt zu tun, um angesichts der anstehenden Herausforderungen die Spitzenposition des Innovations- und Wirtschaftsstandorts Deutschland im globalen Wettbewerb weiter auszubauen?

Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft müssen dynamisch agieren

»Um die hohe Qualität und Exzellenz unseres Innovationssystems weiter auszubauen, müssen wir eine noch höhere Dynamik erreichen. Nur so kann die deutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb langfristig ihre Spitzenposition erhalten – sowohl bei systemrelevanten Innovationen als auch bei der Begleitung gesellschaftlicher Transformationsprozesse«, erklärt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Er fordert: »In der heutigen Zeit gilt es, branchenübergreifende Anwendungskontexte zu entwickeln und neue Geschäftsmodelle von der Bedarfsseite her zu denken. Wir stehen vor der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, Inhalt, Qualität und Intensität der Beziehungen aller Akteure des Innovationssystems gezielt zu gestalten«.

Fraunhofer fordert digitalen Handlungsrahmen für Unternehmen und Politik

Die im Impulspapier skizzierten Entwicklungen sind in ihren Anfängen bereits heute zu spüren: »Durch die treibende Kraft der Digitalisierung ist bereits heute Wissen verstärkt öffentlich zugänglich, Innovationen finden vermehrt an Schnittstellen verschiedener Disziplinen statt und integrierte Lösungen treten an die Stelle einzelner Produkte oder Dienstleistungen«, verdeutlicht Prof. Wilhelm Bauer, Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds Innovationsforschung. »Aus den fünf Thesen zu innovationssystemrelevanten Trends haben wir in unserem Impulspapier konkrete Aufgaben für Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft abgeleitet. So sollte jedes Unternehmen bereits heute einen digitalen Handlungsrahmen schaffen. Spannend ist auch die Frage, wie Unternehmen von frei zugänglichem Wissen und offenen Standards profitieren können«, so der Verbundvorsitzende weiter.

Vorstellung und Diskussion des Impulspapiers am 30. Mai in Berlin

Am Mittwoch, 30. Mai 2018, hat der Fraunhofer-Verbund Innovationsforschung das Impulspapier im Rahmen des Kolloquiums »Wandel verstehen, Zukunft gestalten« Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft erstmals vorgestellt. Gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Gutzmer, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands und Vorstand Technologie bei der Schaeffler Technologies AG, sowie Ministerialdirektor Matthias Graf von Kielmansegg, Abteilungsleiter Strategien und Grundsatzfragen am Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), diskutierten Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer und Verbundvorsitzender Prof. Wilhelm Bauer zur Zukunft der Innovation in Deutschland und Europa.

Das Impulspapier »Wandel verstehen, Zukunft gestalten – Impulse für die Zukunft der Innovation« ist ab sofort unter http://s.fhg.de/innovation2030 kostenlos zum Download verfügbar.